TTI Inc., ein Unternehmen der Gruppe Berkshire Hathaway mit gut 100 Niederlassungen weltweit, hat seine Europazentrale in Maisach bei München. Von dort werden, mit einer Lagerfläche von aktuell schon 25.000 m2, gut 11.000 europäische Kunden mit ca. 250.000 verschiedenen passiven Bauelementen, Steckverbindern und elektromechanischen Bauteilen beliefert. Rund 100.000 Artikel sind davon ständig auf Lager.
WMS und Materialflussrechner – die Intelligenz des automatisierten Distributionszentrums
Das Unternehmen setzt auf ausgeklügelte Systeme für das Supply Chain Management und die internationale Lagersteuerung, um seine weltweiten Kunden stets Just-in-Time mit Bauelementen zu beliefern. TTI Inc. hat die Klinkhammer Group aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen beauftragt, die unterschiedlichen Lagersysteme mit einer einheitlichen Steuerungstechnik und mit dem übergreifenden Klinkhammer Warehouse Management System auszustatten. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Die Lagersysteme verschiedener Hersteller werden steuerungstechnisch einheitlich verbunden, über IT-Schnittstellen verknüpft und in einem zentralen Materialflussrechner gesteuert, um die erforderliche Performance und Effizienz des Gesamtsystems zu optimieren. Die Fördertechnik im neuen Distributionszentrum ist auf Spitzen von 1.400 Behältern pro Stunde ausgelegt, so dass bis zu 22.000 Pakete pro Tag in den Versand gelangen.
Automatisierung, Reorganisation und Anbau mit 17.000 m2
"Aufgrund des starken Wachstums und der gestiegenen Kundenanforderungen stößt das bisherige Distributionslager an seine Leistungsgrenzen. Daher wird der bestehende Logistikstandort Maisach in vielen Bereichen automatisiert, reorganisiert, umstrukturiert und um einen rund 15.000 m2 großen Anbau erweitert," erklärt Thomas Rolle, Vice President von TTI.
Der Intralogistikspezialist Klinkhammer liefert dazu die Intelligenz. Der modulare Aufbau der WMS-Software inklusive Materialflussteuerung, die einheitliche Steuerungstechnik KlinCONTROL®, sowie das intelligente Visualisierungssystem KlinkVISION® gewährleisten höchste Verfügbarkeit und Transparenz der Gesamtanlage. Zusätzlich bietet Klinkhammer über den Service 24 sowohl Hotline, Fernwartung, Rufbereitschaft als auch Ersatzteilversorgung. Wo früher ein Einsatz vor Ort im Lager nötig war, können heute zahlreiche Serviceleistungen per Fernwartung mit Hilfe von KlinkVISION® durchgeführt werden, um schnell Unregelmäßigkeiten zu erkennen und zu beheben. Sensoren liefern Daten zum Zustand der Anlagen und lassen sich mit Hilfe der Erfahrungen aus einer Vielzahl von automatisierten Lagern, die Klinkhammer bei Kunden betreut, mit Fehlermeldungen und Statistiken kombiniert analysieren. "Wir übernehmen die digitale Intelligenz der Materialflussteuerung um die geforderte Leistung und Verfügbarkeit des hochkomplexen Gesamtsystems sicherzustellen", erklärt Hagen Schumann, Prokurist und Vertriebsleiter der Klinkhammer Group.
Die auf Paletten angelieferten Kartons unterschiedlicher Größen und Gewichte werden in Behälter umgepackt und in eines der größten Autostore-Lager eingelagert. Das perfekt in die Höhe des Neubaus passende Autostore-Lager ist in der zweiten Ausbaustufe mit 110 Fahrzeugen und mit rund 220.000 Behälterstellplätzen ausgestattet. Daran angeschlossen befinden sich rund 50, mit Put-to-Light versehene Kommissionierarbeitsplätze, um die Kommissionierqualität zu erhöhen. Ein 28-gassiges, manuelles Lager mit etwa 30.000 Palettenstellplätzen wird ebenso an die Lagerverwaltungssoftware angebunden, wie ein Liftlager und ein 2-gassiges Shuttle-Lager mit ebenengebundenen Shuttles und rund 11.000 Behälterstellplätzen. Das Shuttle-Lager dient als Auftragszusammenführungspuffer und ist an zwei Geschosse mit Packplätzen angeschlossen. Insgesamt werden zukünftig 70 Packplätze zur Verfügung stehen, um die hohen Anforderungen an Lieferfähigkeit und Liefertreue zu erfüllen.
Das Klinkhammer Warehouse Management System liest Artikelstammdaten, Lager- und Transportgebinde mit ihren Zielen sowie Lieferaufträge aus dem ERP-System aus, das gleichzeitig standortübergreifendes Warehouse-Control-System ist und jederzeit die Ortung und Verfügbarkeit aller Produkte in allen Lagern überwacht. Die aus der Autostore-Kommissionierung kommenden Behälter werden über eine Schnittstelle an den Klinkhammer Materialflussrechner gemeldet und können anschließend im AKL-Shuttle-Lager zur Auftragszusammenführung zwischengelagert werden. Durch den Datenaustausch zwischen Anlagensteuerungen und dem Klinkhammer Materialflussrechner wird der Transport der Behälter zum vorgesehenen Packplatz sichergestellt. Der Materialflussrechner informiert auch über Anzahl der Behälter pro Auftrag und den Standort der nicht behälterfähigen Ware.
Daten und Fakten:
- Klinkhammer Steuerungstechnik KlinCONTROL® und Anlagenvisualisierung KlinkVISION®
- Klinkhammer Warehouse Management Software
- 2.150 Fördertechnik-Antriebe
- 70 Packplätze
- Autostore-Lager für rund 220.000 Behälter im Endausbau
- AKL als Shuttle-Lager, rund 11.000 Behälterstellplätze
- Staplerbedientes Palettenlager: 30.000 Palettenstellplätze